Tadej Pogačar: Epischer Triumph bei der Tour de France 2024, Etappe für Etappe

Mit einer beispiellosen Dominanz gewann der gebürtige Slowene seine dritte Tour de France (nach 2020 und 2021) mit einer meisterhaften Leistung, die den Eindruck erweckte, dass er das Rennen von der ersten bis zur letzten Etappe dominierte. Pogačar bewies damit einmal mehr, dass er der stärkste Radfahrer der Welt ist. Er ließ hochkarätige Konkurrenten wie Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel hinter sich und schaffte ein historisches Giro-Tour-Double, das es seit 1998 nicht mehr gegeben hat.

Schon auf den ersten Etappen machte Pogačar seine Absichten deutlich. Erwähnenswert ist sein vierter Platz auf der Eröffnungs Etappe Florenz-Rimini hinter Wout Van Aert und nur wenige Meter hinter dem Sieger Bardet, der in seinem letzten Jahr als Radprofi von seinem Teamkollegen Van Den Broeck zum historischen Gelben Trikot getragen wurde. Auf der dritten Etappe mit Ankunft in Bologna stellte Pogačar sofort die Verfassung seiner Konkurrenten auf die Probe, indem er wiederholt den Anstieg von San Luca, der Startrampe des Giro dell'Emilia, hinaufsprintete. Sowohl Vingegaard als auch Evenepoel waren zu einer schwierigen Aufholjagd auf den UAE-Champion gezwungen: Vingegaard war bereit, sich sofort in seinen Windschatten zu begeben, wohingegen Evenepoel nur langsam Zeit gut machte und ihn praktisch erst auf der Ziellinie einholte.

Auf der ersten Alpenetappe zeigte Pogačar eine Show und gewann das harte Rennen am Col du Galibier dank des hohen Tempos seiner Teamkollegen João Almeida und Adam Yates, die ihn vor dem Gipfel des Anstiegs perfekt in Szene setzten. Dank einer meisterhaften Abfahrt erreichte der Slowene Valloire mit einem Vorsprung von 35 Sekunden vor Evenepoel und Vingegaard, seinen direkten Konkurrenten in der Tour, und holte sich das gelbe Trikot zurück.

Mit dem ersten Zeitfahren über 25 Kilometer, das der belgische Weltmeister Remco Evenepoel gewann, kam die Tour in Schwung. Der Slowene konnte den Rückstand auf nur 12 Sekunden begrenzen, was angesichts der sehr schnellen Strecke, die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 52 km/h absolviert wurde, sehr wenig ist. Es dauerte bis zur 11. Etappe mit der Bergankunft in Le Lioran, wo Vingegaard zeigte, dass er bei der Tour als Protagonist dabei war, indem er den Ausreißer Pogačar einholte und ihn dann in einem sehr knappen Sprint besiegte.

Auf den folgenden Etappen verwaltete Pogačar seinen Vorsprung mit Intelligenz und Taktik. Er kontrollierte die Angriffe seiner Gegner, gab nie nach und zeigte die Reife eines wahren Champions, der zu stürmischen und instinktiven Aktionen fähig ist, aber auch zu einer Taktik des Abwartens und der punktuellen Angriffe. Auf der spektakulären Etappe Nummer 14 mit dem Ziel in Pla d'Adet holte sich Pogačar erneut den Sieg und distanzierte seinen direkten Rivalen Vingegaard um gute 39 Sekunden. Doch das Meisterstück kam auf dem Plateau de Beille, wo er aus dem Tauziehen mit seinem dänischen Rivalen als Gesamtsieger hervorging und seinen Vorsprung in der Gesamtwertung um weitere 69 Sekunden ausbaute und damit seine Vorherrschaft festigte.

Die Tour de France 2024 endete in einer Explosion von Emotionen und Adrenalin, bei der Tadej Pogacar die letzten drei Etappen dominierte. Auf dem Isola 2000 besiegelte er das Rennen endgültig, indem er die Rivalen Vingegaard und Evenepoel um 1 Minute 42 Sekunden schlug.

Auf dem Gipfel des Col de la Couillole kontrollierte er seinen dänischen Konkurrenten erst und schlug ihn dann. Damit beendete er das Duell und nahm dem belgischen Meister Evenepoel eine weitere Minute ab.

Die letzte Etappe, ein Einzelzeitfahren von Monaco nach Nizza, war das i-Tüpfelchen für Pogačar. Er dominierte auch diese Etappe und brach Eddie Merckx' Rekord für die meisten Etappensiege (12) bei einer kombinierten Giro- und Tour-Saison.

Pogačars Sieg bei der Tour de France 2024 war etwas ganz Besonderes. Er hat bewiesen, dass er ein kompletter Radsportler ist, der auf allen Arten von Etappen zu Höchstleistungen fähig ist. Seine Stärke, Technik und taktische Intelligenz machen ihn zu einem der größten Radfahrer aller Zeiten. Mit nur 25 Jahren hat Pogačar bereits Radsportgeschichte geschrieben und hat noch viele Jahre vor sich, um die Welt weiter zu beeindrucken. Zum Abschluss holte sich sein Team - UAE Team Emirates - den Gesamtsieg als beste Mannschaft vor Visma-Lease a Bike und Soudal Quick-Step.